Der Schneekopf

 
 

Vom zweithöchsten Berg des Thüringer Waldes aus genießen Sie einen phantastischen Rundblick. Bei guter Fernsicht sehen Sie die höchsten Gipfel der Rhön und des Harzes. Auch die Talbrücke "Wilde Gera" der Thüringer-Wald-Autobahn, die größte Bogenbrücke Deutschlands (Spannweite: 252 m), bietet einen beeindruckenden Anblick.

 

Zur Geschichte des Berges :

1690 Jagdunfall am Fuße des Schneekopfes (Sage vom Jägerstein)
1772 Errichtung einer Hütte durch Herzog Ernst II von Sachsen-Gotha-Altenburg auf dem Berggipfel
1780 J. W. v. Goethe weilt auf dem Schneekopf
1804 Bau eines festen Gebäudes (Kreiserhaus)
1824 Aufstellung eines hölzernen Aussichtsturmes
1852 Bau eines 22 m hohen steinernen Aussichtsturmes,

Turmoberkante 1000 m ü NN

1938 Errichtung von Militäranlagen durch die Deutsche Wehrmacht
1945 Amerikanische Truppen besetzen den Berg;

Zerstörung der militärischen Anlagen

1950 Errichtung der „Gehlberger Hütte“

(Bergbaude und Starthaus für alpine Skiwettbewerbe)

1958 Bau des Fernmeldeturmes
1960 Der Schneekopf wird militärisches Sperrgebiet und einer der wichtigsten Horchposten des Warschauer Paktes gegenüber der NATO.
1970 Sprengung des 1852 erbauten Turmes durch sowjetisches Militär
1990 Aufhebung des Sperrgebietes am Schneekopf

1. Jägersteinfest des Schneekopfvereines

1994 Abzug der letzten russischen Militärangehörigen
1996 Beendigung der Abrissarbeiten, Beseitigung russischer Altlasten, Übergabe der Liegenschaft an Landesforstverwaltung Thüringen
1997 Besucherführung zum Schneekopf entsteht

(Wegebau, Aussichtspunkte, Bepflanzung, Windrose)

(nach Informationen des Schneekopfvereins)

 

Die Sage vom Jägerstein :

entnommen aus

August Trinius „Der Rennsteig - eine Wanderung von der Werra bis zur Saale“  (1899)

Da lebte ein Förster, der sich mit einem seiner Jägerburschen nicht vertragen konnte. Nun ließ sich um diese Zeit zuweilen ein mächtiger Hirsch im Revier sehen. Alltäglich empfing der Bursche erneute Anweisung, denselben zu schießen, doch das Unglück wollte es, dass er jedes Mal mit leeren Händen am Abend heimkehrte. Der Spott des Alten aber nahm jeden Tag an Schärfe zu. Das reizte den Burschen und er vertraute sich einem Freunde an, der ihm anrieth, in der Glashütte zu Gehlberg sich eine Freikugel gießen zu lassen. Das geschah auch. So kam der verhängnißvolle Abend. Hinter einer Tanne verborgen, harrte der Bursche des Augenblickes, wo der ersehnte Hirsch auf die Bergwiese hervortreten würde. Und da knackt und raschelt es im Gebüsch, und im nächsten Augenblicke stand das mächtige Thier am Waldesrande. Da Dampf und ein dumpfer Knall, der das Echo der Berge weckt. Getroffen sinkt der Hirsch mit zerreißendem Wehlaut nieder. Denn als der Jägerbursche herbeieilt‘, sieht er seinen Herrn und zukünftigen Schwiegervater sich im Blute wälzen. Des Teufels Zauber hatte der Freikugel das Ziel gegeben!

 

Ausblick vom Schneekopf :

Der Schneekopf (978 m ü NN) ist einer der markantesten Berge des Thüringer Waldes. Seine Bergkuppe mit dem Fernmeldeturm ist weithin sichtbar. Der Berg ist vulkanischen Ursprungs und besteht aus Porphyr. Die heute noch an seinem Fuße hin und wieder gefundenen „Schneekopfkugeln“, deren Alter mit etwa 250 Mio. Jahren angenommen wird, sind Belege für seine Entstehungsgeschichte. Schon Goethe ist auf den Schneekopf gestiegen, um mineralogische und geologische Studien zu treiben. Damals war das Besteigen des Berges noch schwierig, weil, wie er 1780 schreibt, „die Gegend zu den wildesten und finstersten des Gebirges zählt“.

Der Schneekopf ist nur zu Fuß zu erreichen. In etwa 1,5 km Entfernung vom Gipfel steht an der Verbindungsstraße Oberhof / Rondell - Schmücke sowie an der Schmücke einige Parkplätze zur Verfügung. Der Aufstieg von Gehlberg dauert etwa 60 Minuten. Er führt entlang der alten Schmücke-Straße, am alten und neuen Wasserwerk vorbei, über den Rastplatz „Güldene Brücke“ (864 m ü NN) zum Schneekopf. Im Winter ist diese Route auch als Skiwanderweg gespurt. 

Wer den Schneekopf-Gipfel bei geeignetem Wetter erwandert, wird mit einem herrlichen Panoramablick belohnt. Bei Inversionswetterlagen mit hervorragender Fernsicht kann man über das wolken- und nebelverhangene Thüringer Becken hinweg den Brocken mit bloßem Auge erkennen. Der mit 1142 m ü NN höchste Harzgipfel liegt fast genau in nördlicher Richtung. Die Gemeinde Gehlberg, zu deren Gemarkung der Schneekopf gehört, liegt etwa 250 Höhenmeter unterhalb des Gipfels und ist nur teilweise sichtbar. Fast exakt in Nordwesten blickt man auf das etwa 150 Höhenmeter tiefer liegende Oberhof. Auf den ca. 5 km vom Schneekopf entfernten weltbekannten Wintersportort bietet sich eine vorzügliche Luftbildperspektive.

Beim Rundblick vom Schneekopf erschließen sich in südöstlicher Richtung zwei weitere 900er, der 944 m hohe Große Finsterberg und in unmittelbarer Nähe der dritthöchste Berg Thüringens, der Teufelskreis (967 m) mit seinem geschützten Hochmoor, das ebenso wie das Hochmoor auf dem Großen Beerberg zum Biosphärenreservat Vessertal gehört. In westlicher Richtung dominiert der mit 982,9 m höchste Berg des Thüringer Waldes, der Große Beerberg. Er verdeckt teilweise die Sicht auf die Rhön. Rechts am Beerberg vorbei sieht man in ca. 70 km Entfernung Teile der Hohen Rhön mit der Wasserkuppe (950 m). In nordwestlicher Richtung, entlang des Hauptkammes des Thüringer Waldes, kann man so markante Berge wie den Ruppberg, den Hermannsberg und den Großen Inselsberg ausmachen. Ein 1200 m langer Gipfelwanderweg führt den Schneekopfbesucher zu fünf gekennzeichneten Aussichtspunkten. Direkt auf dem Berggipfel befindet sich ein Porphyrblock mit einer Windrose. Sie hilft dem Bergwanderer, sich beim Blick über die nahen und fernen Gipfel des Thüringer Waldes zu orientieren.

(entnommen einer Broschüre des Schneekopfvereins)

 


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(P) Andreas Hörning 18.11.2005

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